Der Luchs ist eine der großen Tierarten, die im 19. Jahrhundert aus Deutschland verschwanden, nach Ende des Zweiten Weltkriegs aber als erste der verschwundenen Arten nach Deutschland zurückkehrten: noch vor den Rückkehrern Wolf, Braunbär und Elch.
Die Stiftung SCHUTZGEMEINSCHAFT DEUTSCHES WILD hat den Luchs zum Tier des Jahres 2011 gewählt. Damit hat sie ihr Bemühen fortgesetzt, Tierarten diesen Status zu geben, die einst, vorwiegend im 19. Jahrhundert, durch starke Verfolgung verschwunden waren, seit kurzem jedoch wieder auf natürliche Weise nach Deutschland zurückgekehrt sind.
Das begann mit dem Wolf und setzte sich fort mit dem Braunbären, dem der Elch und danach der Wisent folgte. Der Wisent, das größte europäische Wildrind, soll bereits von diesem Jahr ab wieder in der deutschen Landschaft zu beobachten sein. Zunächst in Auswilderungsgehegen, aus denen die Tiere nach einer Eingewöhnungszeit in die freie Wildbahn entlassen werden sollen.
Der Luchs ist das größte europäische katzenartige Raubtier. Er kommt in Nordeuropa, aber auch in Ost- sowie Südosteuropa vor. Er ist vorwiegend ein Bewohner der Bergwälder und begünstigt die Höhen zwischen 800 und 1200 Meter. Er lässt sich hauptsächlich in Laub- und Fichtenwäldern nieder, wo ihm dichtes Unterholz Schlupfwinkel bietet.
Der Luchs ist ein Einzelgänger, der vor allem in der Nacht auf Jagd geht. Seine Beute sind in Regionen, wo er noch nicht bekannt ist, in erster Linie Rehe. Nach einiger Zeit hat sich aber dieses Wild an seine Anwesenheit gewöhnt und reiht ihn in die Schar der Feinde, so dass ihm dann eher schwache, kränkliche und unterentwickelte Tiere zum Opfer fallen.
Auffallend am Luchs ist sein gelbbraunes Fell mit bräunlichen Flecken, besonders aber seine längeren Haare an den Gehören, die als Pinselohren bezeichnet werden. Der elegante Räuber ist ein großer Wanderer, der in einer Nacht viele Kilometer zurücklegen kann. Im Grenzgebiet zu Frankreich lässt sich ein Austausch von Luchsexemplaren beiderseits über die Grenze beobachten.