Männer über 45 sollten jährlich ihre Prostata untersuchen lassen um gutartige, aber ganz besonders auch bösartige Veränderungen dieses Organs frühzeitig aufdecken zu können. Nur ca. 15% der Männer lassen diese Untersuchung regelmäßig durchführen. 15.000 Männer sterben in Deutschland jährlich an den Folgen eines bösartigen Tumors der Prostata.
Müssen ältere Rüden auch zur Krebsvorsorge?
Glücklicherweise kommen beim Hund bösartige Tumore der Prostata nur sehr selten vor (Prostatakarzinome). Allerdings können auch gutartige Veränderungen dieses Organs für Ihren Rüden belastend und auch schmerzhaft sein. Vielfach sind diese Beschwerden für Sie als Halter nicht oder nur schwer zu erkennen. Bei fast allen unkastrierten Rüden kommt es im Laufe des Lebens zu einer gutartigen Vergrößerung der Prostata (benigne Prostatahyperplasie). Erste Veränderungen sind bereits bei 3-jährigen Rüden nachweisbar.
Anders als beim Mann stehen Miktionsstörungen (Entleerungsstörungen der Harnblase) beim Rüden nicht im Vordergrund. Das liegt wohl zum einen an dem ausgeprägten Markierverhalten des Hundes, zum anderen aber auch daran, dass dem Harnabsatz des Rüden seitens des Besitzers keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Auffällig wird es für Sie als Tierhalter in der Regel erst, wenn die Erkrankung so weit fortgeschritten ist, dass Ihnen ein verändertes Kotabsatzverhalten Ihres Rüden auffällt (Defäkationsbeschwerden).
Symptome von Prostata-Problemen beim Hund
Dabei scheint es oft so, als ob der Rüde den richtigen Platz zur Verrichtung des großen Geschäfts noch nicht gefunden hat, weil er sich häufig hinhockt, dann ohne Kot abgesetzt zu haben weiterläuft, sich erneut hinhockt, wieder nichts passiert, bis es nach diversen Anläufen endlich doch klappt. Ursächlich für dieses Geschehen ist eine vergrößerte Prostata, die aufgrund ihrer Größe gegen den Enddarm drückt und diesen einengt. Beim Pressen auf Kot wird die Prostata ins Becken gedrückt und somit ihr Druck auf den Enddarm noch vergrößert.
Die Entleerung des Darmes ist deshalb aufgrund nunmehr veränderter anatomischer Verhältnisse für Ihren Rüden erschwert und/oder nur unter Schmerzen möglich. Da mit der Vergrößerung der Prostata auch eine Veränderung der Durchblutung dieses Organs einhergeht, kann es zu Blutungen aus der Prostata heraus kommen. Der Rüde verliert dann Blutstropfen aus dem Penis, ohne Zusammenhang mit dem Harnabsatz; insbesondere beim Aufstehen vom Lager oder bei Erregung.
Vorbeugen gegen Prostata-Probleme
Spätestens jetzt ist es zwingend notwendig den Hund von Ihrer Tierärztin / Ihrem Tierarzt untersuchen zu lassen. Allerdings sollten Sie es nicht erst so weit kommen lassen. Zumindest im jährlichen Abstand, bei Rüden, die älter als 5 Jahre sind halbjährlich, sollten Sie Ihr Tier in Ihrer Tierarztpraxis zur Untersuchung der Prostata vorstellen. Da die Prostata in unmittelbarer Nähe zum Enddarm liegt, kann mit einer einfachen Tastuntersuchung im Enddarm Größe und Beschaffenheit der Prostata beurteilt werden. Wenn Ihre Tierärztin / Ihr Tierarzt bei dieser für Ihren Rüden möglicherweise unangenehmen, aber nicht schmerzhaften Untersuchung Veränderungen an der Prostata ertastet hat, kann mittels Röntgen- und/oder Ultraschalluntersuchung eine genauere Diagnosestellung erfolgen.
Während im Röntgen nur der äußere Umriss des Organs sichtbar ist, kann im Ultraschallbild auch die innere Struktur begutachtet (ggf. Darstellung von Prostatazysten) und eine genaue Vermessung der Prostata durchgeführt werden. Entsprechend der Diagnose kann Ihre Tierärztin / Ihr Tierarzt dann eine gezielte Therapie der Prostatavergrößerung einleiten und damit auch möglichen Folgeerkrankungen wie z.B. der Vergrößerung von Prostatazysten oder der Entstehung einer Perinealhernie (Dammbruch) vorbeugen.