Gestützt auf eine Mitteilung des FU Pressedienstes Wissenschaft haben im Sommer 2005 nahezu alle Berliner Zeitungen und Rundfunkanstalten in mehr oder minder reißerischer Aufmachung von der Gefahr einer neuen, durch Zecken auf den Hund übertragbaren Krankheit, Babesiose, in der Region Berlin / Brandenburg berichtet.
Wohl eher unerwartet breitet sich in der als trocken zu bezeichnenden „Streusanddose der Nation“ neben den in Berlin/Brandenburg häufig vorkommenden Schildzecken Holzbock (Ixodes ricinus) und der Braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) überraschend auch die eigentlich in Feuchtbiotopen heimische Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) aus.
Diese Zeckenart kann, wenn selbst infiziert, Babesien auf den Hund übertragen und dann die Babesiose hervorrufen, eine der Malaria ähnliche Erkrankung, bei der die durch den Zeckenstich übertragenen Krankheitserreger die roten Blutkörperchen zerstören.
Damit es zu einer Übertragung der Babesien von der Zecke auf den Hund kommen kann, ist allerdings eine längere Anhaftung der Zecke notwendig, man geht von zwei bis drei Tagen aus.
Schutz vor Babesiose für Ihren Hund
Gerade diese Tatsache verdeutlicht, wie wichtig eine frühzeitige und regelmäßige Prophylaxe gegen Zecken ist. Zeckenhalsbänder, Spot- oder Drop-on-Präparate und auch spezielle Wirkstoffe enthaltene Shampoos können den Zeckenbefall zwar nie vollständig, aber doch weitgehend verhindern. Auch eine gründliche Inspektion des Hundekörpers auf möglichen Zeckenkontakt nach Freilauf und die sofortige Entfernung entdeckter Zecken helfen gefährliche Infektionen durch Zeckenstiche zu vermeiden.
Ihre Tierärztin / Ihr Tierarzt wird Sie unter Berücksichtigung Ihrer speziellen Lebensverhältnisse (kleine Kinder im Haushalt, Freilaufmöglichkeiten des Hundes, etc.) beraten, welches der im Handel befindlichen Präparate für Ihr Tier den besten Schutz bietet. Die Hund und Katze infizierenden Babesienarten sind für den Menschen übrigens ungefährlich.
Viele Tierärztinnen und Tierärzte sind mit dem Krankheitsbild der Babesiose durchaus vertraut und berücksichtigen insbesondere bei unklaren Infekten bei ihnen vorgestellten Hunden auch die Möglichkeit einer Babesioseerkrankung. Die zur Behandlung der Babesiose in Deutschland nicht vorhandenen Arzneimittel kann Ihre Tierärztin / Ihr Tierarzt über internationale Apotheken sehr schnell beziehen. Insofern ist festzustellen, dass zu Panikreaktionen kein Anlass besteht.